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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Auf der Suche nach "dem Geist der Weihnacht"



Original Beitrag vom 10.12.07 geschrieben für Bare Mountain DAS American Akita Fach Forum




heißt er der Artikel - jo -

er sollte auch schon längst geschrieben sein. Ich schieb den schon seit Wochen vor mir her...., weil, - na ja - es könnte sein, daß er so ganz neben seinem Rassekundlichen und Verhaltensbiologischen Anspruch auch ziemlich emotional werden könnte....

Das ergibt sich dann immer erst beim Schreiben....

Mal sehen, was hinten Rauskommt..



Ich weiß ja nicht wies Euch so geht, aber ich suche irgendwie immer so zur Weihnachtszeit, nach dem ursprünglichen Gedanken von Weihnachten.


Nach dem, was Weihnachten ausmacht und eigentlich zu einem besonderen Fest macht.



Aber eine gute Geschichte beginnt am Anfang - beinahe jedenfalls.

Autobahndreieck Nahetal - mein Navi fordert mich eindringlichst auf, auf den buchstäblich letzten Metern die Abfahrt zu nehmen und die Autobahn zu wechseln.
Uff - das war knapp -ich hätte gedacht die Pfalz sei größer....

Verdammt, was ist nur los mit mir?
Innerlich rufe ich mich zur Ordnung.

Es ist der 1.November 2007 - ich komme gerade von Wiesbaden , von Balou und ich weiß zur Hölle nochmal nicht, wie ich überhaupt Hierhin gekommen bin.

An die letzten 40km kann ich mich nicht erinnern.

Weder damals, noch heute.

Normalerweise fahre ich diese Strecke "mit verbundenen Augen" - bräuchte den Navi gar nicht.
Ich habe ihn nur mitgenommen für die Innenstadt von Wiesbaden.

Aber - verdammt - ich bin jetzt doch froh, ihn dabei zu haben.

Ich habe nur diesen Hund im Kopf...... kann an nichts anderes mehr Denken.

Für den Rest der Fahrt nach Hause zwinge ich mich zur Konzentration auf den Straßenverkehr.



Zu Hause angekommen kommt mir Nanuk freudig entgegen und begrüßt mich.

Bei der olfaktorischen Kontrolle wird Nanuk kurz steif, stellt für einen Moment die Ohren und nimmt Pose ein.

"Verdammt - er weiß es" denke ich mir "er weiß, daß ich nicht bei irgendeinem Hund war, sondern bei einem Akita Rüden".
Der Ausdruck seiner Augen, die Gestik, seine Mimik lassen keinen Zweifel zu.
Nanuk nimmt sich sehr viel Zeit für dieses Ritual.

Als mich Petra dann nach meinen Eindrücken fragt, erzähle ich ihr, was ich erlebt habe und schließe mit den Worten: "Ich hab Denen gesagt, wenn ich eine Hündin zu Hause hätte, ware Balou nicht mehr in den Zwinger gekommen, dann wäre er im Kofferraum des Space Wagon verschwunden".


Petra sieht mich nur an, sagt kein Wort. - Wie sagt kein Wort???
Sie sagt nix zu einem 2. Akita - (wenn er so wäre wie Balou).

Ich denke immerzu nur an diesen Hund.

Spinne Pläne, wie ich ihm helfen könnte, ihn zu uns holen könnte und der letzte Rest, von dem, was sich einmal die Fähigkeit zum rationalen Denken nannte, suggeriert mir, daß es nicht möglich sein wird.

Auch Nanuk spürt das - er kommt sehr häufig zu mir um zu schmusen und um unsere Bindung zu bestätigen.
"Ich bin DEIN Hund und DU bist MEIN Tarzan" scheint er mir sagen zu wollen....

In dieser Nacht kann ich nicht wirklich Schlafen und auch nicht wirklich wachen.


Ich grübele... - endlos.....
Ich fühle mich so Scheiß Hilflos....
Die nächste Nacht und die Nächsten 2 Nächte geht's mir nicht besser.

Bis dann Samstags Andreas anruft.
Andreas meint zuerst, daß Jenny Balou haben möchte, aber für Jenny isses NOCH zu früh...


Der Köder den ich im zugehörigen Thread im Forum ausgelegt habe, wurde also aufgenommen
Gut so .....
- aber leider kann Andreas mir zu diesem Zeitpunkt nichts genaues sagen.
An diesem Wochenende telefonieren Andreas und ich öfter zusammen.

Ich sagte zu Frau Hensel, als ich Balou Phänotypisierte, daß Balou aufgrund seiner Erscheinung kein Hund aus einer "Schrott - Zucht" ist.
Meine Zuordnung begründe ich mit seiner, typischen Schädelform, Fellzeichnung und seines Gebäudes.

Balou ist nicht so groß, wie Nanuk oder Catch, kein solcher Klopper, aber mein Gott - er ist wirklich wunderchön, beinahe perfekt aufgebaut - ein Traum..

Was mich erst einmal erstaunte war die Tatsache, daß Balou es mir, als Fremden einfach so, gestattete seinen Zwinger zu betreten. Wenn es auch nur ein Auslauf - Zwinger war, in welchem Balou nicht permanent anwesend ist, so ist es keinesfalls Rasetypisch, daß ein Ort, an welchem sich ein Akita befindet und ein gewisser Umkreis um diesen Ort, oder ein Objekt, als die Seinen betrachtet und auch konsequent gegen Eindringlinge abschirmt und verteidigt.

Dies setzt sich aus der Revierbezogenheit und dem Einfordern einer gewissen Individualdistanz zusammen, welche Rassetypisch ist.

Frau Hensel wählte den Zeitpunkt, in welchem sie mich in den Auslauf rief exakt in demMoment, als Balou noch dabei war sie zu begrüßen.
So konnte sich Balou nicht ausschließlich auf mein Eindringen konzentrieren.

Als er fertig mit Frau Hensels Begrüßung war, war ich halt da.....

Ich ging in die Hocke und hielt meine Hände hinter meinem Rücken.
Die Handflächen sichtbar und in meiner linken Hand lag ein Leckerchen, welches Balou nach einer ersten Einschätzung meiner Person auch annahm.

Das war ein erster Test von mir.

Balou verhielt sich mir gegenüber völlig neutral, die neutrale Haltung wich schnell einem zunehmenden Interesse.

So, - in diesem Kontext für unsere Rasseinteressenten und Alle,dies interessiert und welche es noch nicht Wissen:

Wie begegnet man denn als Fremder einem American Akita?

Man beugt sich aufkeinen Fall von oben herab über den Aki.
Ein sich über den Hund beugen ist eine Drohgeste.
Ein American Akita Rüde läßt sich nicht von Fremden bedrohen und antwortet seinerseits angemessen.

Und bei Gott, wer so etwas mit Nanuks Mutter, oder unserer „Snowe“ versucht, der darf sich gratulieren..


Man sieht einem American Akita auf keinen Fall in die Augen, da auch Dies eine offene Drohgeste ist (bitte nicht nachfolgend klugscheißen, daß es auch andere Hunderassen gibt, welche sich sowas nicht bieten lassen, ja?
Ich habe unter anderem auch schon mit Herdenschutz Hunden gearbeitet aber andere Hunde sind in diesem Thread nicht das Thema).


Man streicht auch einem Akita nicht gleich über den Kopf, da der Blickwinkel eines Hundes zur Rückseite in etwa 35° beträgt und der Hund die Hand in einem solchen Falle nicht sehen kann.


Man schubst einen American Akita Rüden auf keinen Fall herum...., da schieben und der Einsatz physischer Ressourchen dazu dient, das Kräfteverhltnis untereinander zu messen und die soziale Position zu manifestieren.
Dies darf ausschließlich der Ranghöhere und auch von mir läßt sich Nanuk ein schieben situationsbedingt längst nicht immer kommentarlos gefallen.

Ich rate Fremden immer Nanuk einfach in Ruhe zu lassen und ihn einstweilen zu ignorieren.

Eine olfaktorische Kontrolle müssen Menschen, welche sich in einem gewissen Umkreis eines Akis aufhalten indessen gefallen lassen.

Den Zeitpunkt der Kontaktaufnahme bestimmen unsere Hunde selbst.

Möchte man denn nun unbedingt Kontakt mit einem fremden American Akita, ist es sehr von Vorteil sich in die Hocke zu begeben, die Handflächen für den Hund ersichtlich zu halten und eine olfaktorische Kontrolle des eigenen Gesichtsbereichs über sich ergehen zu lassen......

Wenn der Hund nicht im Vorraus mit offenen Drohgebärden reagiert.

Von einem solchen Hund bleibt man idealerweise fern, da er entweder  schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht haben – oder aber auf eine zumindest Fehlerbehaftete Sozialisation zurückblicken könnte.

Kommen wir zu einer weiteren Verhaltensweisen Balous:

Dem Spielverhalten.

Balou drückte schon auf die Tube - er wollte Wissen, woran er bei mir ist.
Als ich ihn mir an den Backen nehmen mußte, um ihm zu sagen, daß er den Ball flach halten soll, drückte ich ihn auch zu Boden - und hielt ihn dort.
Auch dies ist eine sehr starke Dominanzgeste, welche bei dem "richtigen" Rüden in die Hose gehen kann, und zwar schwer.

Ich hatte zuvor jedoch genügend Zeit, mir ein Urteil über Balous Charakter bilden zu können, um sicher zu sein, daß er mich nicht deshalb angreifen würde....
Außerdem erkannte Balou, daß ich mich weder von ihm beeindrucken lasse, noch, daß ich mich vor ihm fürchte.

Hätte ich nicht SO reagiert, hätte ich den Respekt, welchen ich Balou abrang verspielt und zwar nachhaltig.

Das sich aufden Rücken legen und sich kraulen lassen ist ebenfalls nicht Akita - Rüden - typisch.
Es ist nicht zuletzt eine Unterwerfungsgeste.
Jedoch wurde diese hier gezeigt als Suggestion von Vertrauen.
Der Hund bietet seine ungeschützte Bauchpartie und seine ungeschützten Genitalien dar.

Ein Akitarüde unterwirft sich ab Eintritt der Pubertät im besten Falle nur noch adulten Rüden, welche er von Welpenalter kennt und er unterwirft sich ab Vollzug derPubertät ausschließlich seinem Rudelführer.

Diese von Balou gezeigt Geste zeugte von einem immensen Vertrauensvorschuß in meine Person.

Als er dann seinen Kopf in die Schwitzkastenposition brachte, war selbst ich verblüfft...


Der mir ja eigentlich noch sehr fremde Hund brachte sich selbst in eine Position, in welcher er keine visuelle Kontrolle mehr darüber hatte, was ich mit ihm tun würde, - er bot mir auch hier empfindliche Körperpartien wie Hals und Nacken dar.
Er verweilte sogar in dieser Position.
Zitat: Bushidomathias


Als Balou seinen Kopf unter meinem Arm hervorzog, drückte er sich ganz
fest an mich. Ich faßte ihn mit 
dem linken Arm über die Schulter und
hielt ihn fest.., dann nahm ich ihn mit 
der Rechten an der Backe, zog
ihn zu mir heran und knutschte seine Lefzen.
Schrieb ich Damals – worauf Frau Hensel beinahe die Haare zu Berge standen.
Ließen sie doch nach den Vorfällen mit Balou keine Fremden Menschen mehr zu ihm.
Aber ich hatte meine psychologische Zuordnung längst getroffen - ich wußte, daß nichts passieren würde......

aber Vorsicht:
Nur wirklichen Rassekennern zur Nachahmung empfohlen.

Ein über die Schulter fassen und auf den Hund auflehnen ist eine sehr starke Dominanzgeste.

Es gibt Akita - Rüden die auf sowas mit offener Aggression antworten, wer's nicht glaubt, darf bei uns vorbeikommen und es ausprobieren.

Was mich jedoch wirklich aus dem Sulki haute, war Balous Neutralität und Gelassenheit anderen Rüden gegenüber.

Das ist nun nicht unbedingt Rassetypisch und schon gar nicht Akita - Rüden Typisch.

Erwachsene American Akita Rüden reagieren meist mit offener Aggression auf gleichgeschlechtliche Hunde.

Dieses Verhalten ist zum einen ein Merkmal züchterischer Selektion bei derManifestation unserer Hunderasse.

Zum Anderen erklärt sie sich durch die Weltanschauung der Tokugawa, der Kaste der Samurai - deren Begleiter der Akita Inu während seiner Reinzucht, im japanischen Feudalzeitalter war.

Ein American Akita möchte IMMER als der Ranghöhere von anderen Hunden anerkannt werden.

Sie verfügen auch jederzeit über Möglichkeiten und den Willen diese Ansprüche durchzusetzen, auch bei Hunden, welche 20kg und mehr wiegen, als sie selbst.

Dies nur als Denkanstoß für Rasseinteressenten.

45kg Frauchen und 50kg Akita Rüde ist in einem solchen Falle ein sehr inadäquates Verhältnis.
Zitat: Bushidomathias

D
anach kam Balou noch einmal zu mir, ich stand nun wieder aufrecht, und
drückte sich mit seinem Gewicht an mich, dieses Drücken hatte nun einen
an
deren Biologischen Hintergrund, als das vorangegangene.. - ich kenne
auch diese "Test the West" - Version und reagierte meinerseits adäquat
da
rauf, was Balou sichtlich weiter beeindruckte..
Auf den Verhaltensbiologischen Hintergrund Hierzu ging ich ja schon ein....

Meine Intervention war, daß ich Balou mit
dem Knie in die Schulter stieß und ihn wegdrückte, fertig.

Aber
aufgepaßt, bei einem Akita Rüden, bei welchem man sich nicht bereits ein gewisses soziales Fundament erarbeitet hat, könnte man sowas schnell bereuen.
Zitat: Bushidomathias

ich erklärte Frau Hensel ganz schell die Körperzeichen
der Einleitung einer Jagdsequenz beim American Akita
Nun, wir haben hier im Forum ein herrliches Bildchen , welches genau Dies veranschaulicht... ich habe nun lange überlegt, ob ich es nehmen sollte, aber ich machs, weil's Hilfreich sein könnte..  

Genau, das isses - wenn man sich jetzt Chela's Rutenhaltung betrachtet, einhergehend mit ihrer Körpersprache..... und der xxxx steht soooooo schön träumend da.....

Möchte man jemals den Jagdtrieb eines American Akita kanalisieren, darf man es unter keinen Umständen soweit kommen lassen.....

Eine
derartige Verhaltenssequenz MUß abgebrochen werden.

Wenn man Hier nicht SOFORT mit aller gebotenen Konsequenz reagiert isser weg...
sofern kein „Bändel“ am Aki dran ist.





Zu diesem Bild - es zeigt meinen Nanuk als pubertierenden Rotzlöffel, bleibt zu sagen, daß eine solche Gestik alles beinhaltet, was die Einleitung einer Jagdsequenz eines American Akita nur beinhalten kann...

Das ausrollen
der Rute, das Fixieren eines immaginären Punktes, die Körperspannung, das drehen der Ohren in Fixierrichtung.


Und Dafür gibts ein klipp und klares "NEIN Nanuk". Wenn das nicht reicht kommt die Wurfkette,
oder ein Grundschwollen, oder ein Ast, der da rumliegt.....


So - und bevor mir dann die Superverknuddler und Wattebäuschenwerfer jetzt
auf den Pelz rücken...... - erstmal

Impressionen einer ungeplanten Jagd
Lesen - und dann schöön Psst und erstmal zuhören..... dann mal selbst zumindest EINEN American Aki so weit Bringen, daß er kontrolliert, selbst bei Maximaler Reizstärke verbal kontrollierbar ist - und dann darf man mitdiskutieren.


Ich gehe Heute mit meinem Aki wi
eder freilaufnd durch den Wald....
und dabei konnte mir KEIN Hundetrainer und auch KEINE Hundeschule Helfen...
Nanuks Rasse, -
u. Geschlechterspezifische Disposition und sein genetisches Erbe bedingten meine Spezialisierung.
Zitat: Bushidomathias

Wi
eder kamen wir zu einem Grundstück, an dessen Zaun Balou sein
Verhalten abermals verä
nderte, aber es war diesmal keine Jagdsequenz.
Ich ließ ihn erstmal - "eine gute Gelegenheit um etwas in Erfahrung zu
bringen"..
dachte ich mir.
Ich war hochkonzentriert
auf Balou - plötzlich eine Lücke im
Sichtschutz des Zaunes, dahinter steht ein Hund,
der Balou sofort
anmacht.
Balou wird zwar steif, läßt sich von mir aber auch schon in diesem
Moment ablenken und kommt zu mir, um sich Lob und Leckerchen abzuholen.
Dann erläuterte ich Frau Hensel auch diese körpersignale, die Balou
aussendete, und auch, wie man sie liest und unterscheidet.
An Balou's Gestik erkannte ich natürlich sofort, daß sich hinter diesem Zaun keine Hühner verbergen.

Ich hätte ihn auch sofort ablenken können, dann hätte ich jedoch nicht Das in Erfahrung bringen können, was ich Wissen wollte.

Balou verfiel in diesen wu
nderschönen, jedoch sehr verhalten vorgetragenen Akita -Trab - welcher mich immer an Cassius Clay erinnert -
und auch dieses Verhalten suggeriert etwas, nämlich, daß
der Aki angespannt ist, zudem sah ich daß sich Balou ganz leicht, beinahe unmerklich versteifte und seine Nackenhaare sich leicht aufrichteten.

Einem Huhn muß ein Aki nicht drohen.

Man kann so etwas schwer beschreiben, man muß es erlebt haben...

Ich wollte halt ganz einfach Wissen, wie sich Balou fremden Hunden gegenüber verhält und ob er sich von diesen abzulenken ist..

Nun gut, alles A
ndere habe ich im zugehörigen Artikel schon erklärt.

Ich persönlich bin immer froh, wenn ich zulernen darf und wi
eder einmal habe ich gelernt, welche charakterlichen Unterschiede es doch geben kann, innerhalb einer Rasse, innerhalb gleichgeschlechtlicher Hunde.

Nun - Balous Farbschlag ist eigentlich nicht wirklich
der Meine.

Ich bin Pinto Fan.

Ich dachte immer mir können NUR Pinto
' wirklich gefallen.

An diesem Morgen mit Balou wurde ich eines Besseren belehrt und ich erkannte:

Ein guter Hund hat keine Farbe!!

Auch ist unser Nanuk ein ganz a
nderes Kaliber, als Balou.
Er war schon in einem sehr viel jüngeren Alter a
nders....., was nicht immer einfach war.

Auf der anderen Seite fragte ich mich immer, ob - wenn ein Aki Rüde nicht SO sei, ob das denn dann überhaupt noch ein American Akita wäre....??

Nun, aus gemachten Erfahrungen heraus, kann ich mit ruhigem Gewissen versichern, daß Nanuks Vater und er selbst Ausnahmen sind - absolute Ausnahmen...

Ich mußte damals feststellen, daß auch ein Hund vom Charakter eines Balou faszinierend sein kann.

Balou schlug eine Saite in meinem Akita - Herzen an - nun ja.... egal!

Ich wollte eigentlich niemals einen Hund aus
dem Tierheim. Da gerade bei unserer Hunderasse meist Rüden abgegeben werden, wenn sie pubertieren und die Leute nicht mit ihnen zurecht kommen..., weiß man natürlich niemals um die komplette Vorgeschichte eines solche Hundes.

ALLE American Akita, bei
deren Vermittlung ich involviert war, außer Bandit, hatten ihre Vorbesitzer gepackt - aus gutem Grunde natürlich, aber dennoch.... bedarf es keiner Diskussion, daß ein solcher Hund ausschließlich in die Hände Rasse und im besten Falle - Geschlechter - Erfahrener Menschen vermittelt werden darf.

Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier diese Aussage.

Nanuk habe ich in sozialer Hinsicht geprägt, ich habe ihn erzogen, in seinen Rang eingeordnet und habe ihn größtenteils ausgebildet, sein Verhalten kann ich mit - bis an Gewissheit grenze
nder Wahrschichkeit vorhersehen.

Das kann ich bei einem Hund mit Vorgeschichte nicht - niemand kann so etwas.

Das kann selbst ich nicht bei Balou.... zumal sich sein Verhalten zum einen in entwicklungspsychologischer Hinsicht sowie auch in sozialer Hinsicht noch ver
ändern wird.


Ein Gewisser Spielraum bleibt – in
dem wir nicht im Vorraus antizipieren können, wie ein Hund, welcher schlechtes erlebt hat, unter bestimmten Konstellationen Situationsbedingt reagieren wird.

Ich bin mir jedoch sicher, daß man sich als Rasseliebhaber und Kenner mit Balou nicht ver
kaufen kann.

Dieser Hund ist trotz all
dem Schlechten, trotz aller Mißhandlungen nicht zerbrochen.
Er hat ein
en Charakter, welcher über jeden Zweifel erhaben ist und er glaubt an die Menschen. Immer noch...... es grenzt an ein Wunder!
Zitat: Jack London

Das letzte Wort über die Wu
nder des Hundes ist noch nicht Geschrieben

Recht hatt er – der alte Haudegen!

Die ganze Zeit über, als ich mit Balou zusammen war galt meine
Aufmerksamkeit einzig ihm und seinem Verhalten.

Ich laß in ihm, wie ich in meinen Fachbüchern lese, und ich bin mir absolut sicher, Alles gelesene richtig verstanden zu haben.

Ich war
derart auf ihn konzentriert, daß ich nicht einmal wirklich registrierte, als ich ihn in die Zwingergasse zurückführte.

Wir liefen ja an seinem Zwinger in
dem
Tumult vorbei und als ich dann mit ihm zurückging und ihn in seinen Zwinger schob, ....

ich hatte geschrieben
Zitat: Bushidomathias
Als dann die Tierheimmitarbeiterin die Zwingertür schloß, dachte ich, es würde mich innerlich zerreißen.

Ich stand noch vor Balou, gab ihm die letzten Reste meiner Leckerchen und wir sahen uns in die Augen.
Er schien Fragen zu wollen, weshalb ich ihn nicht mitnehme.


Aber Das ist nur die halbe Wahrheit......

Ich kam mir schlecht vor,.... abgrundtief schlecht und Hilflos .........

Balou hatte sich mir in einer eindeutigen Art und Weise offenbart.
Er hatte mir gezeigt, daß er mich als Rudelführer akzeptieren würde, er hatte mir gezeigt, daß er gemeinsam mit mir lernen möchte.....und was tat ich???
Ich sperrte ihn wi
eder weg und ging!

Als sich die Zwingertür schloß, dachte ich so bei mir: "Haltung bewahren, fang jetzt hier bloß nicht an
Tränen in die Augen zu bekommen"....

Ich redete damals unter a
nderem im Chat mit einigen Forenteilnehmern darüber, manche meinten, daß ich mir im Tierschutz generell ein dickeres Fell zulegen müßte.

Nun ja, sie verstanden nicht.... nicht wirklich.... und ich enthalte mich hier jeglicher Wertung - wie sollten sie denn auch?


Sie kennen den American Akita nicht.....
Chico bin ich persönlich Wurscht - sie beachtet mich nicht einmal - und dies ist Akitatypisch... Chico hat ihren Herrn.

Die Bereitschaft Balous sich Binden zu wollen signalisierte er mir in einer Art und Weise, die an Deutlichkeit nicht zu leugnen ist.

Ich erlebte das in den letzten Jahren ganze 3 Mal.

Das erste mal, nahm ich meinen Nanuk mit
nach Hause.

Beim 2. Mal wars eine Kuvaszhündin - ganze 9 Wochen alt.

Ich hätte sie haben können , aber
der Kuvasz ist nicht MEINE Hunderasse und ich wollte den 2. Platz freihalten für eine American Akita Hündin.


Aber das ist eine a
ndere Geschichte.

Wenn mir einmal eine Akita Hündin ein solches Angebot offeriert und sie ist Katzenverträglich, werde ich es nicht ausschlagen, ich schwörs!

Ich habe mich Wochenlang davor gesträubt diesen Artikel zu schreiben, ich wollte auch Andreas nicht verletzen, aber irgendwie geht
's mir jetzt auch besser, wo ich alles aufgeschieben habe....

Ach so - was hat das Alles mit
wihnachten zu tun?

Ich habe endlose Stunden des Telefonierens, des Hoffens und Bangens um Balou hinter mir.
Ich habe schlaflose Nächte verbracht und meine Petra mußte meine Launen erdulden.
Ich habe mich explizit für Andreas ausgesprochen und eingesetzt, weil ich
der festen Überzeugung bin, daß Andreas der richtige ist für Balou.

Wenn Andreas ihn nicht genommen hätte, hätte ich eine Patenschaft übernommen für Balou.

Des Weiteren wäre ich Samstags je
nach Zeit, nach Wiesbaden gefahren, hätte ihn mitgenommen zu Frau Hensels Hundeschule, nach Mainz und hätte mit ihm Sozialisationsstunden und Ausbildungseinheiten gemacht.

Ich glaube den „
Geist der Weihnacht" gefunden zu haben....

Der von mir Platzierte American Akita Rüde "Balou" re.
in seinem Zuhause in der Altmark
mit seiner American Akita Hündin "Chico" 

Weihnachten ist nicht nur ein paar Wochen am Ende eines Jahres...
Weihnachten beschränkt nicht nur auf 3 Tage.....

Weihnachten kann immer und überall sein, wenn es IN uns ist......und wenn wir Weihnachten LEBEN.

Weihnachten ist die Sorge um Andere und die Hilfe für sie.

Weihnachten ist geben zu wollen ohne zu Fragen, was man dafür zurückbekommt.

Weihnachten ist verzichten zu können um Chancen für andere zu ermöglichen.

Weihnachten ist Hilfe um des Helfens Willen.

Weihnachten ist Menschlichkeit!

In diesem Sinne wünsche ich all meinen Bloglesern, überall auf dieser Erde eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein frohes und friedliches Weihnachtsfest.

Herzlichst, Ihr Mathias Kahlenberg

im Advent 2014

Donnerstag, 20. November 2014

Die Pyometra einer American Akita Hündin

Liebe Leser,

nach dem nun "Bare Mountain's Snowe" operiert ist, stelle ich in dem von mir betriebenen American Akita Fach Forum einen Erfahrungsbericht für Mitglieder unseres Forum zur Verfügung.



Samstag, 15. November 2014

Die Pyometra einer American Akita Hündin - ein Erfahrungsbericht

Hallo liebe Leser meines American Akita Fach Blog,

in dem von mir Herausgegebenen American Akita Fach Forum stellen wir einen Erfahrungsbericht, für Mitglieder, zum Thema: "Die Pyometra" einer American Akita Hündin zur Verfügung. 

Dienstag, 4. November 2014

Guten Morgen Zusammen,

es ist 4:24 MEWZ in Schiersfeld/Nordpfalz.

Gestern Abend, nachdem wir unseren lieben Besuch, Sandra verabschiedet, unsere Pizzen gegessen hatten, ich noch hier unsere neuen Teilnehmer begrüßte und noch einige Sachen am Lappi erledigt hatte, ging ich Müde ins Bett.

Nanuk ging schon vorher mit Petra schlafen und Snowe blieb hier oben im Wohnzimmer. Sie schnarchte schon und als ich ihr sagte, "Gehn mer bett" da sah sie mich nur müde aus halb geöffneten Augenschlitzen an und rührte sich nicht.

Also ging ich ins Bett und schlief auch sofort ein.

Irgendwann dann in der Nacht kam Snowe nach unten ins Schlafzimmer. Sie trippelte umher, kam an mein Bett, wollte hinein - und wollte dann doch nicht und dann wieder doch. und nicht.....

Snowe hat manchmal so ihre nächtlichen Schmuseanfälle. Besonders in der Vorbrunst und manchmal auch in der Nachbrunst - dann kommt sie, nachdem sie mich "gefragt" hat in mein Bett und möchte Kontaktliegen und Schmusen.

Nachdem wir Beide, Snowe durch ihr herumtrippeln und ich, durch meine Ansprachen dann Petra geweckt hatten und sie sich mit snowe eine Zeitlang auf Snowe's Couch zum Schmusen gelegt hatte, ging Petra wieder ins Bett.

Snowe reichte das aber bei weiten noch nicht.

Nee, da muß mehr drin sein, heute Nacht.....

Madame Snowe aber hatte sich vorgenommen, auch noch mit mir eine nächtliche Schmuserunde einzulegen.

Also kam sie irgendwann dann doch in mein Bett. sie ist dann sehr der Meinung, daß ihr die Hälfte meines Kopfkissens zusteht, sowie mindestens 3/4 meines Bettes. Was ich aber nicht einsah.
Und weil selbst ich Mitten in der Nacht, in einem Zustand gerade aus dem REM - Schlaf gerissen, irgendwo zwischen Schlaf, - den letzten Resten eines unsinnigen Traumes und Wachen, weder so konsequent bin, noch offensichtlich die Autorität besitze, als wenn ich hellwach bin, befindet man sich dann mit seinem Hund in einem ständigen Verhandlungsprozeß.

In der Hoffnung, daß endlich Ruhe herrscht und ich von Snowe's Leckattacken, - u. Zuneigungsbekundungen verschont bleibe, im Kampf einen Halbdämmerungszustand gegen eine Mütze voll Schlaf auszutauschen, gebe ich Snowe eines meiner Kopfkissen.
Sie leibt es ihren Kopf in ein Kissen zu kuscheln.  

Ich hoffte daß dann endlich Ruhe ist.

Weit gefehlt; und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zulletzt.

Direkt an meinem Ohr beginnt Snowe nun das Kopfkissen zu belecken - es war frisch bezogen

Alle Versuche Snowe zu Schlafen zu überreden bleiben erfolglos.

Auf mein "Snowe nana" wird das Belecken nur kurzzeitig unterbrochen, um anschließend an meinem Rücken fortgeführt zu werden.

Auch hier: "Snowe nana" und "mach mer Schlaf" - alle Strategien bleiben in dieser Nacht erfolglos.

Wenn ein Akita sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird das auch durchgeführt.  

Snowe hatte es in dieser Nacht auf meinen Schlaf abgesehen.

Sie kroch näher, wollte gekrault werden.

Ihre Trickkiste ist prall gefüllt und sie bedient sich in vollen Zügen daraus. Wälzt sich auf den Rücken, streckt ihren Hals in meine Richtung um mein Ohr zu Lecken.
Dann sind Rücken, Schulter und mein Arm dran.
Immer wieder werde ich ermunternd an meinem Kopf angestupst.

Und immer wieder meine Erinnerung, an sie, daß jetzt Schlafenszeit ist - sowie meine Abbruchsignale, die nie lange vorhalten.

So schleifen wir uns Beide wohl gut eine Stunde durch die Nacht.

Bis ich dann endlich in dem von meinem Hund erwünschten Zustand bin.

"Ah jetzt isser wach"

Müde setze ich mich auf die Bettkante, aktiviere mein Smartphone - 3:57

Gut, jetzt war ich wach, lag noch eine Zeitlang mit Snowe im Bett, das heißt, sie lag quer über mir, und hatte nun erreicht, an was sie so hartnäckig gearbeitet hatte.

Sie wurde gekrault.

Es kann mitunter recht anstrengend sein, einen 44kg Wonneproppen auf dem Bauch liegen zu haben.

Im diffusen Licht des Schlafzimmers sah ich daß sie ein zufriedenes Grinsen um die Lefzen aufgesetzt hatte.

Ok, jetzt sitze ich halt hier.

Es ist 5:10, Snowe liegt unweit von mir entfernt, im Wohnzimmer schnarchend auf ihrer Decke

Nachdem ich Petra zur Arbeit gefahren habe, habe ich um 9:15 einen Tierarzttermin für Beide.

Mal sehen, was der Tag noch so alles für mich drauf hat.

Ist es nicht schön, mit Hunden zusammen Leben zu dürfen?  

Freitag, 17. Oktober 2014

Wo wir gerade dabei sind, alte Bilder anzusehen:




Nanuk - seinerzeit 7 Monate jung 
und seine Mutter Star Fire, 
die im Alter von beinahe 15 Lebensjahren verstarb.

Dieses Bild ist mittlerweile 12 Jahre alt.



Dienstag, 7. Oktober 2014

Müde Akis





Nanuk und Snowe an einem regnerischen,

 nebelverhangenen und windigen Dienstagmorgen.

SO sieht das dann aus, wenn American Akita keine Lust zum Spaziergang aufbringen können.

Als American Akita HalterIn muß man sich mit ihrer Selbstbestimmtheit arrangieren können, sofern man an einem harmonischen Zusammenleben interessiert ist. 

Samstag, 20. September 2014

Alte Erinnerungen



Liebe Leser, liebe interessierte an meiner American Akita 


Fach Präsenz, liebe „Fangemeinde",




nachfolgenden Artikel schrieb ich vor mehr als einer Dekade für die Onlinepräsenz des 

„Dissidenten“ American Akita Club, in welchem ich seinerzeit Mitglied und Aktiv war.

Aus gemachten Erfahrungen und aus persönlicher Überzeugung, bin ich seit Jahren, dort kein 

Mitglied mehr und auch nicht mehr aktiv.

Einer der Gründe hierfür ist die Tatsache, daß sich der dortige Webmaster, nach eigener 

Aussage, (Beweis E- Mail Korrespondenz) in einer exponierten Stellung sieht und mir Form 

und Inhalte meiner Publikationen vorschreiben wollte, sowie diese nach Gutdünken

veränderte.

Ich bin Pädagoge von Beruf, 

bin Verhaltensberater für Hunde und Anti Jagd Trainer, 

forme aus Problem Akita - Hunde, welche sich in unsere Sozialgesellschaft integrieren - 

resozialisiere Akita, welche abgeschoben und in Tierheime verbannt wurden, ich vermittle in 

Not geratene Akita, bei welchen sich die jeweiligen Züchter keine oder zu wenige Gedanken 

machten, in WELCHE Hände sie ihre Hunde vermitteln, ich werde von Tierschutzorganisationen 

und Tierheimen in Beratender Funktion in Sachen American Akita als direkter Ansprechpartener 

einbezogen  

- ich habe keine "Guru's"!

Und - es gibt in Definition KEINE Menschen zu welchen ich in "exponierter Stellung" aufsehe, 

oder welche ich für mich als "exponiert" anerkenne!


Lieber Webmaster des American Akita Club im DRV e.V.:

Ich bin der deutschen Sprache und Orthografie in vollem Umfange mächtig und möchte Ihnen 

mitteilen, daß die Zuordnung „Hommage“ aus der französischen Muttersprache abgeleitet ist 

„homme“ = Der Mensch; und daß man „Hommage“ mit zwei „m“ Schreibt – SO, wie ich den 

Artikel seinerzeit eingereicht habe.

Nun, diesen Artikel schrieb ich seinerzeit, um die Webpräsenz vorgenannten Club's mit 

Inhalten zu füllen. Ebenso wie meine sonstigen Artikel dort auch.

Vor einiger Zeit meldete sich eine Teilnehmerin in dem von mir betriebenen American Akita 


Infolge des fortschreitenden gegenseitigen Austausches erfuhr ich dann, daß sich diese 

Teilnehmerin aufgrund dieses Artikels und seiner Aussagen für den American Akita entschied.

Immer wieder laß sie eben diesen Artikel und gab diesen ihrem Lebenspartner zur In Kenntnisnahme.

Und mit jedem Mal, daß sie diesen Artikel laß und über seine Aussagen nachdachte, verfestigte 

sich der Wunsch nach einem American Akita.

Sowie die Bewunderung für seinen Hauptakteur – Bushido – Nanuk wuchs.

Nun, was soll ich sagen, als diese Teilnehmerin erfuhr, daß eben jener Nanuk bei uns wohnt 

und daß wir unweit von ihr wohnen, ergab es sich, daß ein Termin zu einem gegenseitigen 

Kennenlernen vereinbart wurde.

Bezeichnend hierfür ist, daß bei der Telefonischen Abstimmung eines Kennenlern Termins 

diese Teilnehmerin zu ihrem Lebenspartner sagte: „Wir sind gerade dabei einen Termin zu 

finden um Nanuk zu besuchen.“

Dieser Artikel sorgte dafür, daß sich zwischen uns, jener Teilnehmerin, ihrem Lebenspartner, 

sowie ihrem American Akita heute eine Freundschaft entwickelt hat.

Und So möchte ich diesen Artikel auch unverändert hier wiedergeben, obgleich die Sache mit 

dem Jagen längst Geschichte ist und ich den Artikel heute wohl in Nuancen anders verfassen 

würde.


Aber sei es drum – ein Artikel der so viel Gutes beschert, ist es wert, daß man sich seiner 

erinnert.





Nach über 30 Jahren Hundeerfahrung und einigen Jahren so genanntem Schutzhundesport wollte ich mich der pädagogischen Herausforderung „Sozialisation und Ausbildung eines Akitarüden“ stellen.

Bevor nun unser neues Familienmitglied zu uns kam mussten einige Dinge im Voraus geregelt werden. 


Da ich die absolut veralteten nach neuesten kynologischen und verhaltenspsychologischen Erkenntnissen unhaltbaren Methoden der Schutzhundeausbildung verabscheue deckte ich mich mit Fachliteratur zum Thema Hundeerziehung ein. 

Dann begab ich mich auf die Suche nach einer guten Hundeschule.
 Ich hatte da so meine Kriterien, nach denen ich meine Wahl traf. Nun nach beinahe eineinhalb Jahren Besuch dieser Hundeschule kann ich behaupten, dass wir eine der besten in Deutschland gefunden haben.

An meinem Arbeitsplatz mussten Modalitäten geschaffen werden, welche mir genügend Zeit ließen mich um Sozialisation und Ausbildung unseres Hundes kümmern zu können. 

Wir besuchten mit Nanuk, seit er 9,5 Wochen alt war regelmäßig Welpenspiel- und Prägestunden. 
Später dann bis zum heutigen Tage Sozialisierungsstunden - wir haben nicht vor, damit aufzuhören. 

Vor allem in der eigentlich alles entscheidenden „Sozialen Prägephase“ versäumten wir keine Spielstunde. 
In der Welpenspielstunde raufte er sich bald an die Spitze. 
Als er dann vorzeitig in die Gruppe der „jungen Wilden“ wechselte, betrat er zum ersten mal den Platz mit einer ganz neuen Rudelkonstellation, in dem Bewusstsein: „Jungs, wo steht das Klavier, in ein paar Wochen sag’ ich hier was abgeht..!“ 
Es dauerte etwa 3 Wochen, bis Nanuk auch hier Rudelführer war. 
Bekamen Zwei Hunde zusammen Streit, sprang Nanuk zu den Kontrahenten, warf sich mit der Brust dazwischen, trennte die beiden, stand in der Mitte und gab Beiden einen „Groller“. 
Diese verneigten sich artig und dann spielten sie angemessen weiter. Nanuk begab sich dann wieder auf seinen Beobachtungsplatz. 

Als er dann in die Erwachsenengruppe aufstieg war seine Position als reglementierende Instanz auf dem Hundeplatz schon lange manifestiert. 

Selbst wenn Nanuk sich mal auf einen anderen drauflegt ist er immer darauf bedacht diesen nicht zu verletzen. 

Unser Hundetrainer erklärt menschlichen Neuankömmlingen immer wieder, dass es eine liebenswürdigere Unterwerfung nicht gibt. Dermaßen regelt er bis zum heutigen Tage die Angelegenheiten in seinem Rudel.


Aber von Anfang an:

Als Nanuk zu uns kam erkundete er in der ruhigen, erhabenen Art, die Akitas zu eigen ist unsere Wohnung. 


Er war enttäuscht, als unsere Katzen ihn nicht mit offen Armen empfingen. Ein Seufzer war seine Reaktion. Er nahm es aber absolut gelassen, verfolgte die Katzen weder, noch bedrängte er sie. 

Ich stellte ihm das Gestell mit der Wasser - und Futterschüssel in den Flur, der zu den weniger frequentierten Plätzen im Haus gehört. 
Am nächsten Tag verweigerte er die Futteraufnahme. 
Obwohl ich den Eindruck hatte, dass er hungrig war. 
Plötzlich wusste ich warum, er war es gewohnt mit seinem Rudel zu Fressen. Er hatte innerhalb weniger Stunden festgestellt, dass wir in der Küche Essen das wollte er auch - einfach nur bei uns sein. 
Das Gestell mit beiden Futterschüsseln wurde in die Küche umquartiert, mit dem Ergebnis, dass Nanuk sich sofort ans Essen machte. 

Schon am zweiten Tag, als mir die Haustüre ins Schloss fiel und ich vom Nachbargarten über den Zaun klettern musste, verteidigte er sein Revier. Nanuk empfing mich mit einem tiefen Knurren und Bellen. 
Bis er meine Stimme erkannte.

Die regelmäßigen Spiel - und Sozialisationsstunden dankte unser Hund uns damit, dass er bis zum Alter von 17 Monaten mit allen Hunden, gleich welcher Rasse, Geschlechtes und ungeachtet ihrer Größe, problemlos auskam. 
Nanuk provozierte niemals einen Streit. 

Mit fortschreitender Geschlechtsreife änderte sich die Qualität seines Umganges mit anderen Rüden. 
Jetzt reichte nur ein fixieren seines Gegenübers und Nanuk stieg mit einem tiefen grollen in die Leine. 

Er provozierte jetzt auch manchmal seinerseits. Dieses Verhalten war eine pubertäre Phase. 
Inzwischen hat sich diese wieder etwas geändert. 
Kleine Hunde, die provozieren werden ignoriert, nur bei größeren ist immer noch Vorsicht geboten. 

Jedenfalls haben wir die Gewissheit, dass es niemals zum Äußersten kommen würde, solange der andere Hund beschwichtigt oder sich unterwirft, was sich erst kürzlich bei Spaziergängen mehrmals bestätigte. 
Die meisten Rüden nehmen nur mal ne „Nase Nanuk“ und das reicht dann auch schon um sich abzuwenden und Abstand zu halten. 

Mit Rüden, die Nanuk von Welpenalter oder seit seiner Jugendzeit kennt gibt es absolut keine Probleme.

Nanuk liebt Katzen, seine Eigenen, die der Nachbarn und auch jene, welche wir bei Spaziergängen treffen. 

Er ist sozial geprägt auf Weidetiere, Nutztiere aller Art, Schwäne, sowie Enten. 

Er verhält sich im Tierpark absolut unauffällig zu Wildtieren. 

Pferde sind ihm suspekt. Er verbellt sie aber nicht. 

Freunde und Familienmitglieder werden freudig begrüßt. 

Fremden gegenüber ist Nanuk eher misstrauisch bis abweisend – ein durch Zuchtauslese verstärktes Wesensmerkmal aus der japanischen Tokugawa Periode, in der Akitas ausschließlich Begleiter der Samurai waren. 

Ein Fremder sollte Nanuk nicht in die Augen sehen, er würde es als Herausforderung betrachten. 

Ein weiterer Fehler, der immer wieder begangen wird ist der, dass man Nanuk gleich mit der Hand über den Schädel streichen möchte - er beschwert sich dann zurecht. 

Aufgrund seiner hohen Beißhemmschwelle würde er wohl niemals sofort zuschnappen, aber wenn Nanuk anfängt zu bellen steht man schon mal zur Salzsäule erstarrt. 

Auch würde ich Fremden antragen niemals sein Revier unaufgefordert zu betreten und damit meine ich unser Zuhause und auch einen etwaigen Camp Platz, wenn wir unseren Outdooraktivitäten frönen. 

Fremde werden besonders in Waldgebieten oder bei zunehmender Dunkelheit bellend angekündigt. 

Geht Nanuk mit meiner Frau alleine spazieren stellt er sich schützend vor sie, in dem Augenblick, in dem er Fremde erblickt.

Im Hause ist Nanuk der ruhigste Hund, den man sich nur vorstellen kann. Wenn wir vom Laufen zurückkommen sucht er sich einen Platz und döst oder schläft. 

Er bellt sehr wenig. 
Tut er dies aber hatte es bislang immer einen Grund. 

Er liebt es egal ob Zuhause, oder bei einer Rast draußen immer in unserer Nähe zu liegen.

Kommen wir nun zu einem für mich sehr unbefriedigenden Thema:
Nanuk würde Jagen, hätte er die Gelegenheit dazu. Bis zu einem Alter von einem dreiviertel Jahr etwa ließ er sich zuverlässig abrufen, auch bei der Verfolgung von Wild. Trotz aller Konzepte (es waren verschiedene), die ich seither an wandte habe ich seine Jagdneigung bestenfalls abschwächen können. Nanuk muss jetzt in Gebieten in denen mit Wild zu rechnen ist an der Schleppleine bleiben.
So leicht gebe ich mich aber nicht geschlagen, in Absprache mit unserem Hundetrainer haben wir ein weiteres, individuelles und tierschutzgerechtes Konzept erarbeitet um dieses Problems Herr zu werden.


Aufgrund unserer Sozialisations- und Ausbildungsbemühungen ist es Nanuk möglich uns bei allen sozialen Aktivitäten und Anlässen zu begleiten. 

Wir können ihn mitnehmen zum Getränkemarkt und zum Baumarkt, er begleitet uns zu Stadtgängen, sowie zum Tiershop, in dem er sich frei bewegt, ohne auch nur das kleinste Leckerchen anzurühren. Nanuk begleitet uns auch zum Besuch im Café, oder ins Restaurant zum essen - Er hat uns noch nie blamiert.

Ja und dann möchte ich noch die Therapieerfolge erwähnen, die ich unter Nanuks Mithilfe in der Arbeit mit geistig und körperlich behinderten Menschen erzielt habe.

All das hat sich nicht von alleine erledigt.
Ich investierte beinahe jede Minute meiner Freizeit in Nanuk. 

Mit 10 Wochen begannen wir mit der Ausbildung unseres Akita. 

Die Aussage, dass, wenn ein Akita beschlossen hat nicht mehr mitzumachen, bei ihm gar nichts mehr geht, kann ich nicht teilen.

Nanuk hat bei mir noch niemals vollständig blockiert. 

Nanuk und ich haben eine, im psychologischen Sinne, „sichere Bindung“ zueinander. 

Des weiteren standen mir auch immer wieder erlernte Motivationsmöglichkeiten zur Verfügung um die Mitarbeit seinerseits zu ermöglichen.

Mit 4 Monaten beherrschte er die Anweisungen „Sitz“ und „Platz“. 

Mit 5 Monaten ließ er sich zuverlässig Abrufen - aus jeder Situation. 

Lassen Sie sich nur nicht erzählen, man könne erst mit 8 Monaten anfangen dem Hund etwas zu vermitteln. 

Sehen Sie es mir nach, wenn ich mich eines pfälzischen Schlagwortes bediene, aber mit 8 Monaten wären bei einem Akita „alle Spatzen gefangen“. 

Ganz besonders bei einem Rüden, dessen Erziehung, das wage ich nach 35 Jahren Hundeerfahrung zu behaupten, eine andere Qualität aufweist, als die Erziehung einer Hündin!

Vielleicht sollte ich auch hier noch erwähnen, dass in der Erziehung eines Akitarüden eben nicht alles nur durch „den Bewurf mit Wattebäuschen und dem Winken mit der Leckerchentüte“ zu erreichen ist! 
Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem er die Rangordnung in Frage stellt und in seiner sozialen Position aufsteigen möchte. Dann werden Sie es ihm biologisch klarmachen müssen wer Rudelführer ist und auch gedenkt zu bleiben.


Um Heinz Weidt zu zitieren: “Es ist der Mensch, der zum Schicksal des Hundes wird“