Original
Beitrag vom 10.12.07 geschrieben
für Bare Mountain DAS American Akita Fach Forum
heißt
er der Artikel - jo -
er sollte auch schon längst geschrieben
sein. Ich schieb den schon seit Wochen vor mir her...., weil, - na ja
- es könnte sein, daß er so ganz neben seinem Rassekundlichen und
Verhaltensbiologischen Anspruch auch ziemlich emotional werden
könnte....
Das ergibt sich dann immer erst beim
Schreiben....
Mal sehen, was hinten Rauskommt..
Ich
weiß ja nicht wies Euch so geht, aber ich suche irgendwie immer so
zur Weihnachtszeit, nach dem ursprünglichen Gedanken von
Weihnachten.
Nach
dem, was Weihnachten ausmacht und eigentlich zu einem besonderen
Fest macht.
Aber eine gute Geschichte beginnt am
Anfang - beinahe jedenfalls.
Autobahndreieck Nahetal - mein
Navi fordert mich eindringlichst auf, auf den buchstäblich letzten
Metern die Abfahrt zu nehmen und die Autobahn zu wechseln.
Uff -
das war knapp -ich hätte gedacht die Pfalz sei größer....
Verdammt, was ist nur los mit mir?
Innerlich
rufe ich mich zur Ordnung.
Es ist der 1.November 2007 - ich
komme gerade von Wiesbaden , von Balou und ich weiß zur Hölle
nochmal nicht, wie ich überhaupt Hierhin gekommen bin.
An die
letzten 40km kann ich mich nicht erinnern.
Weder damals, noch
heute.
Normalerweise fahre ich diese Strecke "mit
verbundenen Augen" - bräuchte den Navi gar nicht.
Ich habe
ihn nur mitgenommen für die Innenstadt von Wiesbaden.
Aber -
verdammt - ich bin jetzt doch froh, ihn dabei zu haben.
Ich
habe nur diesen Hund im Kopf...... kann an nichts anderes mehr
Denken.
Für den Rest der Fahrt nach Hause zwinge
ich mich zur Konzentration auf den Straßenverkehr.
Zu
Hause angekommen kommt mir Nanuk freudig entgegen und begrüßt
mich.
Bei der olfaktorischen Kontrolle wird Nanuk kurz steif,
stellt für einen Moment die Ohren und nimmt Pose ein.
"Verdammt
- er weiß es" denke ich mir "er weiß, daß ich nicht bei
irgendeinem Hund war, sondern bei einem Akita Rüden".
Der
Ausdruck seiner Augen, die Gestik, seine Mimik lassen keinen Zweifel
zu.
Nanuk nimmt sich sehr viel Zeit für dieses Ritual.
Als
mich Petra dann nach meinen Eindrücken fragt, erzähle ich ihr,
was ich erlebt habe und schließe mit den Worten: "Ich hab Denen
gesagt, wenn ich eine Hündin zu Hause hätte, ware Balou nicht mehr
in den Zwinger gekommen, dann wäre er im Kofferraum des Space Wagon
verschwunden".
Petra sieht mich nur an, sagt kein
Wort. - Wie sagt kein Wort???
Sie sagt nix zu einem 2. Akita -
(wenn er so wäre wie Balou).
Ich denke immerzu nur an diesen
Hund.
Spinne Pläne, wie ich ihm helfen könnte, ihn zu uns
holen könnte und der letzte Rest, von dem, was sich einmal die
Fähigkeit zum rationalen Denken nannte, suggeriert mir, daß es
nicht möglich sein wird.
Auch Nanuk spürt das - er kommt
sehr häufig zu mir um zu schmusen und um unsere Bindung zu
bestätigen.
"Ich bin DEIN Hund und DU bist MEIN Tarzan"
scheint er mir sagen zu wollen....
In dieser Nacht kann ich
nicht wirklich Schlafen und auch nicht wirklich wachen.
Ich
grübele... - endlos.....
Ich fühle mich so Scheiß
Hilflos....
Die nächste Nacht und die Nächsten 2 Nächte geht's
mir nicht besser.
Bis dann Samstags Andreas anruft.
Andreas
meint zuerst, daß Jenny Balou haben möchte, aber für Jenny isses
NOCH zu früh...
Der
Köder den ich im zugehörigen Thread im Forum ausgelegt habe, wurde
also aufgenommen
Gut so .....
- aber leider kann Andreas mir zu
diesem Zeitpunkt nichts genaues sagen.
An diesem Wochenende
telefonieren Andreas und ich öfter zusammen.
Ich sagte zu
Frau Hensel, als ich Balou Phänotypisierte, daß Balou aufgrund
seiner Erscheinung kein Hund aus einer "Schrott - Zucht"
ist.
Meine Zuordnung begründe ich mit seiner, typischen
Schädelform, Fellzeichnung und seines Gebäudes.
Balou ist
nicht so groß, wie Nanuk oder Catch, kein solcher Klopper, aber mein
Gott - er ist wirklich wunderchön, beinahe perfekt aufgebaut - ein
Traum..
Was mich erst einmal erstaunte war die Tatsache, daß
Balou es mir, als Fremden einfach so, gestattete seinen Zwinger zu
betreten. Wenn es auch nur ein Auslauf - Zwinger war, in welchem
Balou nicht permanent anwesend ist, so ist es keinesfalls
Rasetypisch, daß ein Ort, an welchem sich ein Akita befindet und ein
gewisser Umkreis um diesen Ort, oder ein Objekt, als die Seinen
betrachtet und auch konsequent gegen Eindringlinge abschirmt und
verteidigt.
Dies setzt sich aus der Revierbezogenheit und dem
Einfordern einer gewissen Individualdistanz zusammen, welche
Rassetypisch ist.
Frau Hensel wählte den Zeitpunkt, in
welchem sie mich in den Auslauf rief exakt in demMoment, als Balou
noch dabei war sie zu begrüßen.
So konnte sich Balou nicht
ausschließlich auf mein Eindringen konzentrieren.
Als er
fertig mit Frau Hensels Begrüßung war, war ich halt da.....
Ich
ging in die Hocke und hielt meine Hände hinter meinem Rücken.
Die
Handflächen sichtbar und in meiner linken Hand lag ein Leckerchen,
welches Balou nach einer ersten Einschätzung meiner Person auch
annahm.
Das war ein erster Test von mir.
Balou verhielt
sich mir gegenüber völlig neutral, die neutrale Haltung wich
schnell einem zunehmenden Interesse.
So, - in diesem Kontext
für unsere Rasseinteressenten und Alle,dies interessiert und welche
es noch nicht Wissen:
Wie begegnet man denn als Fremder einem
American Akita?
Man beugt sich aufkeinen Fall von oben herab
über den Aki.
Ein sich über den Hund beugen ist eine
Drohgeste.
Ein American Akita Rüde läßt sich nicht von Fremden
bedrohen und antwortet seinerseits angemessen.
Und bei Gott,
wer so etwas mit Nanuks Mutter, oder unserer „Snowe“ versucht,
der darf sich gratulieren..
Man sieht einem American
Akita auf keinen Fall in die Augen, da auch Dies eine offene
Drohgeste ist (bitte nicht nachfolgend klugscheißen, daß es auch
andere Hunderassen gibt, welche sich sowas nicht bieten lassen, ja?
Ich
habe unter anderem auch schon mit Herdenschutz Hunden gearbeitet aber
andere Hunde sind in diesem Thread nicht das Thema).
Man
streicht auch einem Akita nicht gleich über den Kopf, da der
Blickwinkel eines Hundes zur Rückseite in etwa 35° beträgt und der
Hund die Hand in einem solchen Falle nicht sehen kann.
Man
schubst einen American Akita Rüden auf keinen Fall herum...., da
schieben und der Einsatz physischer Ressourchen dazu dient, das
Kräfteverhltnis untereinander zu messen und die soziale Position zu
manifestieren.
Dies darf ausschließlich der Ranghöhere und auch
von mir läßt sich Nanuk ein schieben situationsbedingt längst
nicht immer kommentarlos gefallen.
Ich rate Fremden immer
Nanuk einfach in Ruhe zu lassen und ihn einstweilen zu
ignorieren.
Eine olfaktorische Kontrolle müssen Menschen,
welche sich in einem gewissen Umkreis eines Akis aufhalten indessen
gefallen lassen.
Den Zeitpunkt der Kontaktaufnahme
bestimmen unsere Hunde selbst.
Möchte man denn nun unbedingt
Kontakt mit einem fremden American Akita, ist es sehr von Vorteil
sich in die Hocke zu begeben, die Handflächen für den Hund
ersichtlich zu halten und eine olfaktorische Kontrolle des eigenen
Gesichtsbereichs über sich ergehen zu lassen......
Wenn der
Hund nicht im Vorraus mit offenen Drohgebärden reagiert.
Von
einem solchen Hund bleibt man idealerweise fern, da er entweder
schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht haben – oder aber
auf eine zumindest Fehlerbehaftete Sozialisation zurückblicken
könnte.
Kommen wir zu einer weiteren Verhaltensweisen
Balous:
Dem Spielverhalten.
Balou drückte schon auf
die Tube - er wollte Wissen, woran er bei mir ist.
Als ich ihn mir
an den Backen nehmen mußte, um ihm zu sagen, daß er den Ball flach
halten soll, drückte ich ihn auch zu Boden - und hielt ihn
dort.
Auch dies ist eine sehr starke Dominanzgeste, welche bei dem
"richtigen" Rüden in die Hose gehen kann, und zwar schwer.
Ich hatte zuvor jedoch genügend Zeit, mir ein Urteil über
Balous Charakter bilden zu können, um sicher zu sein, daß er mich
nicht deshalb angreifen würde....
Außerdem erkannte Balou, daß
ich mich weder von ihm beeindrucken lasse, noch, daß ich mich
vor ihm fürchte.
Hätte ich nicht SO reagiert, hätte ich den
Respekt, welchen ich Balou abrang verspielt und zwar nachhaltig.
Das
sich aufden Rücken legen und sich kraulen lassen ist ebenfalls nicht
Akita - Rüden - typisch.
Es ist nicht zuletzt eine
Unterwerfungsgeste.
Jedoch wurde diese hier gezeigt als Suggestion
von Vertrauen.
Der
Hund bietet seine ungeschützte Bauchpartie und seine ungeschützten
Genitalien dar.
Ein Akitarüde unterwirft sich ab Eintritt der
Pubertät im besten Falle nur noch adulten Rüden, welche er von
Welpenalter kennt und er unterwirft sich ab Vollzug derPubertät
ausschließlich seinem Rudelführer.
Diese von Balou gezeigt
Geste zeugte von einem immensen Vertrauensvorschuß in meine
Person.
Als er dann seinen Kopf in die Schwitzkastenposition
brachte, war selbst ich verblüfft...
Der mir ja
eigentlich noch sehr fremde Hund brachte sich selbst in eine
Position, in welcher er keine visuelle Kontrolle mehr darüber hatte,
was ich mit ihm tun würde, - er bot mir auch hier empfindliche
Körperpartien wie Hals und Nacken dar.
Er verweilte sogar in
dieser Position.
Zitat: Bushidomathias
Als
Balou seinen Kopf unter meinem Arm hervorzog, drückte er sich
ganz
fest an mich. Ich faßte ihn mit dem linken
Arm über die Schulter und
hielt ihn fest.., dann nahm ich ihn
mit der Rechten
an der Backe,
zog
ihn zu mir heran und knutschte seine Lefzen.
Schrieb
ich Damals – worauf Frau Hensel beinahe die Haare zu Berge standen.
Ließen
sie doch nach den Vorfällen mit Balou keine Fremden Menschen mehr zu
ihm.
Aber ich hatte meine psychologische Zuordnung längst
getroffen - ich wußte, daß nichts passieren würde......
aber
Vorsicht:
Nur wirklichen Rassekennern zur Nachahmung
empfohlen.
Ein über die Schulter fassen und auf den Hund
auflehnen ist eine sehr starke Dominanzgeste.
Es gibt Akita -
Rüden die auf sowas mit offener Aggression antworten, wer's
nicht glaubt, darf bei uns vorbeikommen und es ausprobieren.
Was
mich jedoch wirklich aus dem Sulki haute, war Balous Neutralität
und Gelassenheit anderen Rüden gegenüber.
Das ist nun nicht
unbedingt Rassetypisch und schon gar nicht Akita - Rüden
Typisch.
Erwachsene American Akita Rüden reagieren meist mit
offener Aggression auf gleichgeschlechtliche Hunde.
Dieses
Verhalten ist zum einen ein Merkmal züchterischer Selektion bei
derManifestation unserer Hunderasse.
Zum Anderen erklärt sie
sich durch die Weltanschauung der Tokugawa, der Kaste der Samurai -
deren Begleiter der Akita Inu während seiner Reinzucht, im
japanischen Feudalzeitalter war.
Ein American Akita möchte
IMMER als der Ranghöhere von anderen Hunden anerkannt werden.
Sie
verfügen auch jederzeit über Möglichkeiten und den Willen diese
Ansprüche durchzusetzen, auch bei Hunden, welche 20kg und mehr
wiegen, als sie selbst.
Dies nur als Denkanstoß für
Rasseinteressenten.
45kg Frauchen und 50kg Akita Rüde ist in
einem solchen Falle ein sehr inadäquates Verhältnis.
Zitat:
Bushidomathias
Danach kam
Balou noch einmal zu mir, ich stand nun wieder
aufrecht,
und
drückte sich mit seinem Gewicht an mich, dieses Drücken
hatte nun einen
anderen
Biologischen Hintergrund, als das vorangegangene.. - ich kenne
auch
diese "Test the West" - Version und reagierte meinerseits
adäquat
darauf,
was Balou sichtlich weiter beeindruckte..
Auf
den
Verhaltensbiologischen Hintergrund Hierzu ging ich ja schon
ein....
Meine Intervention war, daß ich Balou mit dem Knie
in die Schulter stieß und ihn wegdrückte, fertig.
Aber
aufgepaßt,
bei einem Akita Rüden, bei welchem man sich nicht bereits ein
gewisses soziales Fundament erarbeitet hat, könnte man sowas schnell
bereuen.
Zitat:
Bushidomathias
ich
erklärte Frau Hensel ganz schell die Körperzeichen der Einleitung
einer Jagdsequenz beim American Akita
Nun, wir haben hier im Forum ein herrliches Bildchen , welches genau Dies veranschaulicht... ich habe nun lange überlegt, ob ich es nehmen sollte, aber ich machs, weil's Hilfreich sein könnte..
Genau,
das isses - wenn man sich jetzt Chela's Rutenhaltung betrachtet,
einhergehend mit ihrer Körpersprache..... und der
xxxx
steht soooooo schön träumend da.....
Möchte man jemals den
Jagdtrieb eines American Akita kanalisieren, darf man es unter keinen
Umständen soweit kommen lassen.....
Eine derartige
Verhaltenssequenz MUß abgebrochen werden.
Wenn man Hier nicht
SOFORT mit aller gebotenen Konsequenz reagiert isser weg... sofern
kein „Bändel“ am Aki dran ist.
Zu
diesem Bild - es zeigt meinen Nanuk als pubertierenden Rotzlöffel, bleibt zu sagen, daß eine solche
Gestik alles beinhaltet, was die Einleitung einer Jagdsequenz eines
American Akita nur beinhalten kann...
Das ausrollen der
Rute,
das Fixieren eines immaginären Punktes, die Körperspannung, das
drehen der
Ohren
in Fixierrichtung.
Und Dafür gibts ein klipp und klares
"NEIN Nanuk". Wenn das nicht reicht kommt die Wurfkette,
oder ein
Grundschwollen, oder ein
Ast, der da
rumliegt.....
So - und bevor mir dann die Superverknuddler
und Wattebäuschenwerfer jetzt auf den
Pelz rücken...... - erstmal
Impressionen einer ungeplanten Jagd
Lesen - und
dann schöön Psst und erstmal zuhören..... dann mal selbst zumindest EINEN American Aki so weit Bringen, daß
er kontrolliert, selbst bei Maximaler Reizstärke verbal
kontrollierbar ist -
und dann darf man mitdiskutieren.
Ich gehe Heute mit
meinem Aki wieder freilaufnd
durch den Wald....
und dabei konnte mir KEIN Hundetrainer und
auch KEINE Hundeschule Helfen...
Nanuks Rasse, - u.
Geschlechterspezifische
Disposition und sein genetisches Erbe bedingten meine
Spezialisierung.
Zitat:
Bushidomathias
Wieder
kamen
wir zu einem Grundstück, an dessen Zaun Balou sein
Verhalten
abermals veränderte,
aber es war diesmal keine Jagdsequenz.
Ich ließ ihn erstmal -
"eine gute Gelegenheit um etwas in Erfahrung
zu
bringen"..
dachte ich mir.
Ich war
hochkonzentriert auf Balou
- plötzlich eine Lücke im
Sichtschutz des Zaunes, dahinter steht
ein Hund, der Balou
sofort
anmacht.
Balou wird zwar steif, läßt sich von mir aber
auch schon in diesem
Moment ablenken und kommt zu mir, um sich Lob
und Leckerchen abzuholen.
Dann erläuterte ich Frau Hensel auch
diese körpersignale, die Balou
aussendete, und auch, wie man sie
liest und unterscheidet.
An
Balou's
Gestik erkannte ich natürlich sofort, daß sich hinter diesem Zaun
keine Hühner verbergen.
Ich hätte ihn auch sofort ablenken
können, dann hätte ich jedoch nicht Das in Erfahrung bringen
können, was ich Wissen wollte.
Balou verfiel in diesen
wunderschönen,
jedoch sehr verhalten vorgetragenen Akita -Trab - welcher mich immer
an Cassius Clay erinnert -
und auch dieses Verhalten suggeriert
etwas, nämlich, daß der Aki
angespannt ist, zudem
sah
ich daß sich Balou ganz leicht, beinahe unmerklich versteifte und
seine Nackenhaare sich leicht aufrichteten.
Einem
Huhn muß ein Aki nicht drohen.
Man kann so etwas schwer
beschreiben, man muß es erlebt haben...
Ich wollte halt ganz
einfach Wissen, wie sich Balou fremden Hunden gegenüber verhält und
ob er sich von diesen abzulenken ist..
Nun gut, alles Andere
habe ich im zugehörigen Artikel schon erklärt.
Ich
persönlich bin immer froh, wenn ich zulernen darf und wieder einmal
habe ich gelernt, welche charakterlichen Unterschiede es doch geben
kann, innerhalb einer Rasse, innerhalb gleichgeschlechtlicher
Hunde.
Nun - Balous Farbschlag ist eigentlich nicht wirklich
der
Meine.
Ich
bin Pinto Fan.
Ich dachte immer mir können NUR Pinto'
wirklich gefallen.
An diesem Morgen mit Balou wurde ich eines
Besseren belehrt und ich erkannte:
Ein guter Hund hat keine
Farbe!!
Auch ist unser Nanuk ein ganz anderes
Kaliber, als Balou.
Er war schon in einem sehr viel jüngeren
Alter anders.....,
was nicht immer einfach war.
Auf
der anderen
Seite fragte ich mich immer, ob - wenn ein Aki Rüde nicht SO sei, ob
das
denn dann überhaupt noch ein American Akita wäre....??
Nun,
aus gemachten Erfahrungen heraus, kann ich mit ruhigem Gewissen
versichern, daß Nanuks Vater und er selbst Ausnahmen sind - absolute
Ausnahmen...
Ich mußte damals feststellen, daß auch ein Hund
vom Charakter eines Balou faszinierend sein kann.
Balou schlug
eine Saite in meinem Akita - Herzen an - nun ja.... egal!
Ich
wollte eigentlich niemals einen Hund aus dem Tierheim.
Da gerade bei unserer Hunderasse
meist Rüden abgegeben werden, wenn sie pubertieren und die Leute
nicht mit ihnen zurecht kommen..., weiß man natürlich
niemals um die komplette Vorgeschichte eines solche Hundes.
ALLE
American Akita, bei deren
Vermittlung ich involviert war, außer Bandit, hatten ihre
Vorbesitzer gepackt - aus gutem Grunde natürlich, aber dennoch....
bedarf es keiner Diskussion, daß ein solcher Hund ausschließlich in
die Hände Rasse und im besten Falle - Geschlechter - Erfahrener
Menschen vermittelt werden darf.
Ausnahmen bestätigen
natürlich auch hier diese Aussage.
Nanuk habe ich in sozialer
Hinsicht geprägt, ich habe ihn erzogen, in seinen Rang eingeordnet
und habe ihn größtenteils ausgebildet, sein Verhalten kann ich mit
- bis an Gewissheit grenzender Wahrschichkeit
vorhersehen.
Das kann ich bei einem Hund mit Vorgeschichte
nicht - niemand kann so etwas.
Das kann selbst ich nicht bei
Balou.... zumal sich sein Verhalten zum einen in
entwicklungspsychologischer Hinsicht sowie auch in sozialer Hinsicht
noch verändern
wird.
Ein Gewisser Spielraum bleibt – in dem wir
nicht im Vorraus antizipieren können, wie ein Hund, welcher
schlechtes erlebt hat, unter bestimmten Konstellationen
Situationsbedingt reagieren wird.
Ich bin mir jedoch sicher,
daß man sich als Rasseliebhaber und Kenner mit Balou nicht verkaufen
kann.
Dieser Hund ist trotz all dem Schlechten,
trotz aller Mißhandlungen nicht zerbrochen.
Er hat einen
Charakter,
welcher
über jeden Zweifel erhaben ist und er glaubt an die Menschen. Immer
noch...... es grenzt an ein Wunder!
Zitat:
Jack
London
Das letzte Wort über die Wunder des
Hundes ist noch nicht Geschrieben
Recht
hatt er – der
alte
Haudegen!
Die ganze Zeit über, als ich mit Balou zusammen
war galt meine Aufmerksamkeit
einzig ihm und seinem Verhalten.
Ich laß in ihm, wie ich in
meinen Fachbüchern lese, und ich bin mir absolut sicher, Alles
gelesene richtig verstanden zu haben.
Ich war derart
auf ihn
konzentriert, daß ich nicht einmal wirklich registrierte, als ich
ihn in die Zwingergasse zurückführte.
Wir liefen ja an
seinem Zwinger in dem
Tumult
vorbei und als ich dann mit ihm zurückging und ihn in seinen Zwinger
schob, ....
ich hatte geschrieben
Zitat:
Bushidomathias
Als
dann die Tierheimmitarbeiterin die Zwingertür schloß, dachte ich,
es würde mich innerlich zerreißen.
Ich stand noch vor Balou,
gab ihm die letzten Reste meiner Leckerchen und wir sahen uns in die
Augen.
Er schien Fragen zu wollen, weshalb ich ihn nicht mitnehme.
Aber
Das ist nur die halbe Wahrheit......
Ich
kam mir schlecht vor,.... abgrundtief schlecht und Hilflos
.........
Balou hatte sich mir in einer eindeutigen Art und
Weise offenbart.
Er hatte mir gezeigt, daß er mich als
Rudelführer akzeptieren würde, er hatte mir gezeigt, daß er
gemeinsam mit mir lernen möchte.....und was tat ich???
Ich
sperrte ihn wieder
weg
und ging!
Als sich die Zwingertür schloß, dachte ich so bei
mir: "Haltung bewahren, fang jetzt hier bloß nicht an Tränen
in die Augen
zu bekommen"....
Ich
redete damals unter anderem
im Chat mit einigen Forenteilnehmern darüber, manche meinten, daß
ich mir im Tierschutz generell ein dickeres Fell zulegen müßte.
Nun
ja, sie verstanden nicht.... nicht wirklich.... und ich enthalte mich
hier jeglicher Wertung - wie sollten sie denn auch?
Sie
kennen den American Akita nicht.....
Chico
bin ich persönlich Wurscht - sie beachtet mich nicht einmal - und
dies ist Akitatypisch... Chico hat ihren Herrn.
Die
Bereitschaft Balous sich Binden zu wollen signalisierte er mir in
einer Art und Weise, die an Deutlichkeit nicht zu leugnen ist.
Ich
erlebte das in den letzten Jahren ganze 3 Mal.
Das erste mal,
nahm ich meinen Nanuk mit nach
Hause.
Beim
2. Mal wars eine Kuvaszhündin - ganze 9 Wochen alt.
Ich hätte
sie haben können , aber der
Kuvasz
ist nicht MEINE Hunderasse
und ich wollte den 2. Platz freihalten für eine American Akita
Hündin.
Aber
das ist eine andere
Geschichte.
Wenn mir einmal eine Akita Hündin ein solches
Angebot offeriert und sie ist Katzenverträglich, werde ich es nicht
ausschlagen, ich schwörs!
Ich habe mich Wochenlang davor
gesträubt diesen Artikel zu schreiben, ich wollte auch Andreas nicht
verletzen, aber irgendwie geht's
mir jetzt auch besser, wo ich alles aufgeschieben
habe....
Ach so - was hat das Alles mit wihnachten
zu tun?
Ich habe endlose Stunden des Telefonierens, des
Hoffens und Bangens um Balou hinter mir.
Ich habe schlaflose
Nächte verbracht und meine Petra mußte meine Launen erdulden.
Ich
habe mich explizit für Andreas ausgesprochen und eingesetzt, weil
ich der
festen
Überzeugung bin, daß Andreas der
richtige
ist für Balou.
Wenn Andreas ihn nicht genommen hätte, hätte
ich eine Patenschaft übernommen für Balou.
Des Weiteren wäre
ich Samstags je nach
Zeit,
nach
Wiesbaden
gefahren,
hätte ihn mitgenommen zu Frau Hensels Hundeschule, nach
Mainz
und hätte mit ihm Sozialisationsstunden und Ausbildungseinheiten
gemacht.
Ich glaube den „Geist
der Weihnacht"
gefunden zu haben....
 |
Der von mir Platzierte American Akita Rüde "Balou" re. in seinem Zuhause in der Altmark mit seiner American Akita Hündin "Chico" |
Weihnachten
ist nicht nur ein paar Wochen am Ende eines Jahres...
Weihnachten
beschränkt nicht nur auf 3 Tage.....
Weihnachten kann immer
und überall sein, wenn es IN uns ist......und wenn wir Weihnachten
LEBEN.
Weihnachten ist die Sorge um Andere und die Hilfe für
sie.
Weihnachten ist geben zu wollen ohne zu Fragen, was man
dafür zurückbekommt.
Weihnachten ist verzichten zu können
um Chancen für andere zu ermöglichen.
Weihnachten ist Hilfe
um des Helfens Willen.
Weihnachten ist Menschlichkeit!
In diesem Sinne wünsche ich all meinen Bloglesern, überall auf dieser Erde eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein frohes und friedliches Weihnachtsfest.
Herzlichst, Ihr Mathias Kahlenberg
im Advent 2014